Essay zum besten Tag...meines Lebens

Ja. Das ist ganz schoen dick aufgetragen. Aber an manchen Tagen laeuft einfach alles perfekt. Dabei muss der Anfang gar nicht so aussehen. Ich glaube, beste Tage fangen immer truebe an. So auch dieser. Es war nicht richtig kalt, aber grau in grau als wir morgens aus unserem Zelt gekrabbelt sind. Beach Rd hies der Asphaltstreifen hinter uns. Am Vortag wars schon dunkel, aber der Name klang doch verlockend. So viel Beach war dann nicht, ehe ne steinige Felskueste an nem Ruderbootport.

Allerdings glaube ich , das beste Tage ein rechthaberisches Element enthalten. So auch diese. Ich habe Caroline prophezeit, dass es blauen Himmel geben wuerde. So gegen 10 haben wir den ersten Streif gesehen und um 12 Uhr war nur noch (wunderschoene) Schoenwetterwolken zu sehen. Wir waren in der Bay of Islands angekommen. Zugegeben, ich waere lieber tauchen gegangen und die Idee (die Haelfte) das geld stattessen in en einen Bootsausflug mit evtl. Delfintauchen zu investieren, hat mich nicht gerade umgehauen. Aber an einem besten Tag, sollte man keine allzu grossen erwartungen haben. So auch an diesem. also Definschwimmen buchen gegangen (konnte noch 10 % Studentenrabatt rausholen :) ). Wir hatten noch 45 Minuten Zeit und sind durch das Staedtchen geschlendert. Es ga bnicht allzu viel zu sehen (gut so, 45 Minuten sind nicht lang). Ja, ein bisschen muss ein bester Tag auch verstehen, Spannung auszubauen. So auch dieser.
Dann vor dem Boarding noch ein Foto gemacht (wozu eigentlich?), dann die Bay of Islands durchquert, nach russel, mehr Passagiere aufgelesen. Dann 20 Minuten Gelaber ueber Boote ("this boat is especially made for dolphin watching" - for sure - und "Dolphins are endangerd animals. We visit them in ther natural living area so be respectful." - ach?) und Delphine anhoeren muessen.


Das war ne Qual. Ja, ein bester Tag hat wohl auch einen masochistischen Part. So auch dieser.
Das Meer spiegelglatt, die Sonen am blauen Himmel, einer der schoensten Buchten Neuseelands - und damit der Welt - das Wasser traumblau und sanftes Wiegen des Katamarans. Wir wollen da raus!
Und dann gings auch los. Wir durften uns von unseren Sitzen erheben und auf dem Boot herumspazieren. Odern vorne am Bug sitzen. Natuerlich meine erste wahl. Definitv bracht ein bester Tag einen melancholischen Moment. Einen Moment des Erinnerns. Einen "those-were-the-days" Moment. So auch dieser.
Und eben genau das war er. Beine unter der Reeling, Gischt an den fusssohlen, Sonne im Gesicht. und gute Feunde dabei. Ja, ein bester Tag vorheriges uebertreffen (Freunde hatte ich nach Ko Phi Phi nicht dabei).
Schon nach 10 Minuten sehen wir die ersten Deffine. Nur drei zwar, aber sie begeiten unser Boot. Und dann, das warauf alle warten. Ja, wir duerfen ins wasser, ja wir duerfen mit den delfinen schwimmen.
Und ja; es waren nur drei. Andere eraehlen von Dutzenden, oder Hunderten. Und mehreren Tauchgaengen. Wir hatten vier Delfine und einen Tauchgang. 45 Minuten. Mehr braucht es nicht.
Es ist so anders, als scuba diving. Dabei soll man moeglichst unauffaellig sein. Unsichtbar in einer anderen Welt. Bei den Definen befindet man sich an der Grenze zweier Welten. Beide Bewohner koennen nur sehr begrenzt miteinander Kontakt aufnehmen. Define tollen ums Boot herum, Menschen bekommen Schnorchel und Flossen und plachen an der Wasseroberflaeche. Planschen ist woertlich zu nehmen.. Wir wurden aufgefordert, die Delfine durch wilde Bewegungen, geraeusche und eben planschen auf uns aufmerksam zu machen. "Dolphins like to play. attract them!" And they do. They really do. Sie kommen zum aktivsten Schwimmer.
Ich versuchte einem Delfin zu folgen. Dann auf einmal, einer direkt unter mir, voellig unbeholfenes Ausweichmanoever, nur Zentimeter gleitet das Tier spielerisch vorbei. Der Blick nach rechts in eine Zahnreihe, nur eine Armlaenge entfernt. Sie laechelt. Ein schwarzes Auge blickt mich an, schlaegt die flosse und gewinnt 3 Meer. Leider zwei dann in die Tiefe, ich kam kaum nach. Ja, beim Spiel wird man schnell uebermuetig.

Und vergisst die Zeit.

An einem Besten Tag, braucht nicht ein Highlight das naechste zu jagen, aber zwei sollten es schon sein. So auch an diesem. Wir wurden danach aufs Muschelriff losgelassen. Motto: Einsammeln was geht. Es geht ums Abendessen!
Wir konnten uns fast eine ganze Tuete sichern. Klar, wir waren ja durchs fruit picken erfahren.
Dann kam das, was an einem besten Tag nicht fehlen darf: Eine skurille Aktion.
Wir steigen aus dem Boot, direkt an den Strand, kurz unter die kalte Stranddusche, dann den Campingkocher raus, Muscheln in den Topf und Wasser kochen. Gehts besser? Mit zwei Franzosen im Sand sitzen, die Sonne will nicht glauben, dass es schon abend werden will und spendet ihr atmophaerischstes Licht zur unvermeidlichen Premiere eines jeden besten Tages: Selbst ge'fangene' Riesenmuscheln frisch aus dem Topf essen.
Und wie darf ein solcher Tag natuerlich nur enden? Am Strand unter Palmen vor glutrotem Himmel mit Philadephia-swet-thai-chilli-Frischkaese, Toast und Felsinseln in Schwimmweite, die herrliche Schatten auf die Wellen zeichnen. So auch dieser.

Danke Kevin. Danke Caroline. Danke Neuseeland.

3 comments:

Phil said...

Sehr poetisch!
Das wird mal verfilmt ;)

Anne said...

wirklich sehr poetisch, da kann die Telefon-version nicht mehr mithalten :-)

schnoegel said...

Dankeschoen, dankeschoen, aber das hier war eigentlich gar nicht gemeint. Zur Not werde ichs jetzt aber so verkaufen. :)

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Und all die guten Leben

...passieren auch immer nur denen, die sie erzählen können und wir können dann nebenbei erwähnen, eingetaucht in Zweifel, und dann still: Am Ende steht immer die Null - und was wir dafür halten." (Kettcar - Nullsummenspiel)

So und nicht anders. Und statt neidisch auf die anderen Leben zu blicken, erzähle ich hier, was ich kann.

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